Fast jeder möchte manchmal mit seinem Fahrzeug Gegenstände befördern. Dabei gibt es einiges zu beachten. Erfahre mehr darüber, wie sich Ladung auf das Fahrverhalten deines Fahrzeugs auswirkt, wie die Ladung gesichert sein muss und wie weit sie überstehen darf. Informiere dich auch über die Regelungen über Personenbeförderung.
Was musst du bei der Güterbeförderung beachten?
Durch die Beförderung von Ladung nimmt das Beschleunigungsvermögen deines Fahrzeugs ab, während der Bremsweg sich verlängert. Vor allem durch Dachladung werden weitere Fahreigenschaften wie die Kippgefahr, das Kurvenverhalten und die Seitenwindanfälligkeit negativ beeinflusst. Passe deine Geschwindigkeit entsprechend an. Besonders wichtig ist die Ladungssicherung. Du musst immer dafür sorgen, dass die Ladung auch bei einer Vollbremsung oder plötzlichem Ausweichen nicht herabfallen, verrutschen, herumrollen oder umfallen kann sowie keinen vermeidbaren Lärm erzeugt. Diese Grundsätze der Ladungssicherung gelten für Pkw, Lkw und Kleintransporter gleichermaßen.
Denke daran, alle Zurrgurte und Sicherungsmittel regelmäßig zu kontrollieren. Sollte einer der Gurte reißen, musst du ihn austauschen oder die Ladung anderweitig sichern, bevor du weiterfahren darfst. Sollten Teile deiner Ladung während der Fahrt herabfallen, musst du dafür sorgen, dass sie andere nicht gefährden.
Daher musst du sie entweder selbst beseitigen oder, sollte dies nicht möglich sein, die Gefahrenstelle absichern und den Straßendienst bzw. die Polizei verständigen. Auch wenn du beim Ausfahren aus einer Baustelle oder aus einem Acker die Straße erheblich verschmutzt, bist du dafür verantwortlich, diese Verschmutzung wieder zu beseitigen.
Beachte beim Fahren mit Ladung auch folgende Punkte:
- Ist die Sicht nach hinten (auch über die Spiegel) ausreichend?
- Behindert dich die Ladung?
- Liegen lose Gegenstände auf der hinteren Ablage?
- Ist die Last gleichmäßig auf der Ladefläche verteilt?
- Sind Beleuchtungseinrichtungen oder Kennzeichen verdeckt?
- Sind die Haltevorrichtungen laut Herstellerangaben geeignet?
- Wurde überstehende Ladung ausreichend kenntlich gemacht?
- Werden die zulässige Gesamtmasse, die Dachlast und die Achslast eingehalten?
Bereits bei 20% Gewichtsüberschreitung können die Bremsen überbeansprucht werden, das Lenkverhalten kann sich verschlechtern und es können Schäden an tragenden Fahrzeugteilen auftreten.
Wie weit darf Ladung überstehen?
Dein Fahrzeug darf inklusive Ladung maximal 2,55 Meter breit sein. Seitliche Ladung darf die Sicht nach hinten über die Außenspiegel nicht verdecken.
Bei Dunkelheit musst du Ladung, die seitlich mehr als 40 cm über die Begrenzungsleuchten hinausragt, beleuchten. Dazu muss vorne eine weiße und hinten eine rote Leuchte angebracht werden. Diese dürfen maximal 1,50 Meter über der Fahrbahn angebracht werden.

Ab 2,5 Metern Höhe ist ein Überstand von 50 Zentimetern regelkonform.
Wie groß darf ein Fahrzeug maximal sein?

Die maximal erlaubte Länge einer Fahrzeugkombination beträgt 18 Meter. Inklusive Ladung darf eine Fahrzeugkombination höchstens 20,75 Meter lang sein.
Gewerbliche Güterbeförderung Sozialvorschriften für die gewerbliche Güterbeförderung
Wer in der gewerblichen Güterbeförderung arbeitet, muss besondere Regeln einhalten. Welche das sind erfährst du hier. Lerne auch mehr über die allgemeinen Regeln zur Güterbeförderung oder darüber, was du beachten musst, wenn du mit einem Anhänger fahren möchtest.
Welche Vorschriften gelten für Berufskraftfahrer?
Für Fahrer von Fahrzeugkombinationen oder Lkw über 2,8 Tonnen zulässiger Gesamtmasse, die in der gewerblichen Güterbeförderung arbeiten, sind Lenk- und Ruhezeiten gesetzlich vorgeschrieben. Zweimal pro Woche darf die Tageslenkzeit 10 Stunden betragen, ansonsten ist sie auf 9 Stunden begrenzt. Die Lenkdauer darf maximal 4,5 Stunden am Stück betragen. Danach muss die Fahrt für mindestens 45 Minuten unterbrochen werden. Während 4,5 Stunden Fahrtzeit können alternativ auch 2 kürzere Pausen gemacht werden, wobei die erste Fahrtunterbrechung mindestens 15 Minuten und die zweite mindestens 30 Minuten lang sein muss. Fahrer von Fahrzeugen mit zulässiger Gesamtmasse zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen müssen als Arbeitszeitnachweis entweder ein persönliches Kontrollbuch führen oder einen Fahrtenschreiber nach § 57a StVZO bzw. ein EG-Kontrollgerät verwenden. Dabei ist zu beachten, dass die Arbeitszeit nicht nur die reine Lenkzeit ist. Auch alle anderen Tätigkeiten rund um den Transport, wie z. B. Be- und Entladen, Waschen und Tanken zählen zur Arbeitszeit.
Was bedeuten an Fahrzeugen angebrachte Tafeln?

Wenn an einem Lkw eine weiße Tafel mit einem schwarzen A angebracht ist, bedeutet dies, dass in diesem Fahrzeug Abfall transportiert wird.

Durch orange Warntafeln werden Gefahrguttransporte kenntlich gemacht. Der Fahrer benötigt hierfür, zusätzlich zu einer Fahrerlaubnis der entsprechenden Klasse, eine ADR-Bescheinigung für das zu transportierende Gefahrgut.
Durch rot-weiße Warntafeln kann auf die Überbreite eines Fahrzeugs hingewiesen werden.