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Jetzt wird's Zeit für Winterreifen! Die wichtigsten Tipps und Fakten zum Reifenwechsel

Wann müssen Winterreifen aufgezogen werden? Darf ich das ganze Jahr mit Winterreifen fahren? Und kann ich den Reifenwechsel selbst machen? All das erfährst du hier!

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Auto auf verschneiter Straße mit Ortsschild Winterreifen/Sommerreifen

Der Herbst ist schon längst in Deutschland angekommen und bald soll es auch richtig kalt werden. Höchste Zeit also, dein Auto mit Winterreifen auszustatten. Hast du deine Reifen bereits gewechselt? Hier findest du alle Infos zu Winterreifen und bekommst außerdem praktische Tipps zum Reifenwechsel und erfährst worauf du unbedingt achten solltest.

Die 4 wichtigsten Fakten über Winterreifen 

1. Wofür überhaupt Winterreifen?

Die Gummimischung von Winterreifen sorgt – im Gegensatz zu der von Sommerreifen – auch bei Glätte für einen sicheren Halt auf der Straße und garantiert dir einen kürzeren Bremsweg als Sommerreifen bei Glätte. Du solltest aber im Frühjahr auf jeden Fall daran denken, die Reifen wieder zu wechseln. Bei hohen Temperaturen haben Winterreifen eine geringere Straßenhaftung, da das weichere Material bei höheren Temperaturen stärker nachgibt. Dadurch können sich auch die Profile verformen. Durch das weiche Gummi wird ebenso der Bremsweg auf trockener Straße verlängert. Außerdem erhöht das weiche Gummi der Winterreifen im Sommer den Rollwiderstand und damit auch den Kraftstoffverbrauch. Sommerreifen können durch ihr Profil hingegen mehr Schutz gegen Aquaplaning bieten und haben einen kürzeren Bremswegs auf trockener und nasser Fahrbahn. 

2. Ohne Winterreifen unterwegs? Das kann teuer werden!

In Deutschland gilt eine Winterreifenpflicht! Das heißt, du musst in der kalten Jahreszeit Winterreifen aufziehen, sonst kann es schnell teuer werden. Laut StVO sind Winterreifen bei entsprechenden Witterungsverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte und Reifgätte Pflicht. Bist du bei diesen Bedingungen noch mit Sommerreifen unterwegs und wirst angehalten, zahlst du ein Bußgeld von mindestens 60 € und bekommst einen Punkt in Flensburg. Solltest du im Winter ohne entsprechende Bereifung in einen Unfall verwickelt sein, kann es sogar sein, dass deine Versicherung nicht für den Schaden aufkommt.

3. Das bedeuten die Symbole auf den Winterreifen

Schon seit einigen Jahren müssen Winterreifen eine bestimmte Markierung haben, die angibt, dass sie den Normen entsprechen. Bisher war das die Bezeichnung M+S (Matsch und Schnee), die seit 2010 maßgeblich für Winterreifen ist. Mittlerweile sind diese Reifen allerdings nur noch übergangsweise zugelassen. Es gibt nämlich inzwischen schon ein neues Symbol: Das Schneeflockensymbol mit den drei Berggipfeln. Bis September 2024 darfst du deine M+S Reifen noch verwenden, danach werden jedoch nur noch Winterreifen mit dem Schneeflockensymbol zugelassen sein.

Detailansicht Winterreifen mit Schneeflocke

4. Aufgepasst bei Auslandsreisen!

Du möchtest auch im Winter gerne verreisen und mit deinem Auto ins Ausland fahren? Dann solltest du dich unbedingt vorher über die geltenden Regeln zu Winterreifen informieren. Denn bereits innerhalb der EU gibt es hierbei viele Unterschiede. In Italien gibt es z. B. eine Winterreifenpflicht für bestimmte Strecken, jedoch keine allgemeingültige Pflicht für die Wintermonate. Hier gilt es also, sich ganz genau über die Strecke zu informieren. In Frankreich dagegen wird eine kurzfristige Winterreifenpflicht durch Straßenschilder auf der jeweiligen Strecke angezeigt. Das gleiche gilt hier für eine Schneekettenpflicht. Wer gegen diese Regeln verstößt, bekommt nicht nur ein Bußgeld von 135 € auferlegt, sondern ihm wird auch die Weiterfahrt untersagt. Wenn du also im Winter ins EU-Ausland fahren möchtest, bist du gut beraten, wenn du grundsätzlich Winterreifen aufziehst. Achte aber auch hier genau darauf, welche Vorschriften gelten. In Österreich ist das Schneeflockensymbol z. B. bisher noch nicht anerkannt, dort gelten nur die M+S Reifen.

Wann sollte ich meine Reifen wechseln?

Wie bereits gesagt, gilt die gesetzliche Vorschrift, dass nur bei entsprechendem Wetter Winterreifen aufgezogen sein müssen. Es gibt also kein Gesetz, das einen genauen Zeitraum für Winterreifen vorgibt. Am besten orientierst du dich an der bekannten Faustformel “Von O bis O”, was so viel heißt wie: von Oktober bis Ostern. Grundsätzlich empfehlen wir dir, spätestens auf Winterreifen zu wechseln, sobald die Außentemperatur unter 7° Celsius sinkt. Da es im Herbst aber auch ganz überraschend sehr kalt werden kann, bist du mit der Eselsbrücke auf jeden Fall gut beraten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wechselst du Reifen richtig

Du kannst die Reifen deines Autos einfach selbst wechseln. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung solltest du keine Probleme haben:

Reifenwechsel
  1. Lege einen Gang ein und ziehe die Handbremse, damit dein Auto nicht wegrollen kann.
  2. Danach löst du die Radschrauben über Kreuz (also z. B. erst rechts oben, dann links unten usw.). Dafür kannst du einen Steckschlüssel oder das Radkreuz nutzen. Wo sich dieses befindet, steht in der Betriebsanleitung deines Autos.
  3. Wenn die Radschrauben gelockert sind, hebst du das Auto mit dem Wagenheber so weit an, dass der Reifen keinen Kontakt mehr zum Boden hat. Dann drehst du die Schrauben ganz heraus und tauschst den Reifen aus. Achte beim Aufziehen der neuen Reifen unbedingt auf ihre Laufrichtung! Diese erkennst du an einem kleinen Pfeil an der Außenseite des Reifens.
  4. Drehe jetzt die Radschrauben wieder rein und ziehe sie über Kreuz leicht an.
  5. Danach kannst du das Auto wieder ablassen, bis der Reifen fest auf dem Boden steht. Jetzt müssen die Radschrauben richtig festgezogen werden. Wichtig: Nach ca. 50 bis 100 Kilometern Fahrt solltest du die Reifen noch einmal kontrollieren und die Schrauben nachziehen.
  6. Wenn der Reifen gewechselt ist, solltest du zum Schluss noch den Luftdruck kontrollieren und – falls nötig – anpassen.

Falls du Angst haben solltest, etwas falsch zu machen, kannst du für den Reifenwechsel natürlich auch in eine Werkstatt fahren. Ein Reifenwechsel ist normalerweise nicht besonders teuer und du hast dort außerdem die Möglichkeit, die Reifen über die Saison zu lagern, solange du sie nicht brauchst. Es ist aber auch kein Problem, die Reifen bei dir zu Hause – z. B. im Keller – zu lagern. Achte nur darauf, dass sie nicht feucht werden können und möglichst geschützt vor äußeren Einflüssen sind.

Winterreifen kaufen – Worauf muss ich achten?

Ob du Winterreifen neu bzw. gebraucht kaufst oder die vom letzten Jahr noch einmal verwendest – vor dem Reifenwechsel solltest du sie auf jeden Fall noch einmal genau durchchecken. Überprüfe vor allem die Profiltiefe und das Alter der Reifen und schaue, ob du irgendwelche sichtbaren Mängel finden kannst, wie z. B. Risse oder poröse Stellen. Die Profiltiefe bei Winterreifen muss genau wie auch bei Sommerreifen mindestens 1,6 mm betragen. Um wirklich sicher unterwegs zu sein, sollten deine Winterreifen aber auf keinen Fall weniger als 4 mm Profil haben! Das Alter der Reifen kannst du an der sogenannten DOT-Nummer erkennen, die an der Außenseite des Reifens angebracht ist. Eine vierstellige Nummer gibt die Kalenderwoche und das Jahr an, in dem der Reifen hergestellt wurde. Die Reifen sollten nicht älter als 6 Jahre sein. Achte außerdem auf die oben genannte M+S- bzw. Schneeflocken-Kennzeichnung.

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